Das nachhaltige Investment – Vorteile für den Einzelnen und die Gesellschaft

Eine Geldanlage ist eine gute Möglichkeit, um den persönlichen Kontostand zu langfristiger Sicherheit zu verhelfen und ihn zugleich ohne besonderes Zutun anwachsen zu lassen. Warum dabei nicht zu einem Investment greifen, das sich nicht alleine auf die eigene Rendite konzentriert – sondern das zugleich Gutes für die Gesellschaft leisten kann?

 

Allgemeines zum nachhaltigen Investment

Bereits in den antiken Kulturen waren Formen der Geldanlage, die der eigenen Sicherheit dienten, keine Seltenheit. Erst in den letzten Jahren hat sich der Blick darauf aber gewandelt. Gefragt sind nicht mehr alleine solche Modelle, die für schnelles Wachstum des Vermögens sorgen, sondern die zugleich einen wertvollen Dienst leisten. Die Rede ist oft von einem nachhaltigen oder grünen Investment. Erworben werden dabei in der Regel Aktien und sonstige Anteilsscheine jener Firmen, die sich der Verbesserung gesellschaftlicher Missstände verschrieben haben, die in diesem Bereich vielleicht wertvolle Produkte und Leistungen anbieten oder die sehr viel für die Erforschung neuer Technologien unternehmen. Gleichzeitig handelt es sich um Betriebe, die in ihrem gesamten Handeln weder der Gesellschaft noch der Umwelt schaden.

 

Eine individuelle Entscheidung

Der Markt boomt! Wer ein nachhaltiges Investment sucht, findet mittlerweile so viele Anbieter wie nie zuvor. Doch was so schön aussieht, sollte mit Vorsicht betrachtet werden. Denn nicht immer werden durch die Unternehmen auch tatsächlich gesellschaftlich relevante Probleme behoben. Wer die guten von den schlechten Angeboten unterscheiden möchte, benötigt einige Erfahrung in diesem Bereich. Besser ist es dagegen, sich von den Verbraucherorganisationen individuell beraten zu lassen. Sie sind in jedem Kanton ansässig und stehen für jeden Bürger mit sinnvollen Ratschlägen zur Verfügung. Klar ist aber auch, dass die Entscheidung für ein bestimmtes Investment letztlich nur durch den Einzelnen getroffen werden kann. Er muss eine Abwägung treffen: Wie viel Nachhaltigkeit ist ihm wichtig? Auf wie viel Rendite würde er dafür verzichten?

 

Das Investment wird abgesichert

Es ist aber auch verständlich, dass sich ein nachhaltiges Investment für das jeweilige Unternehmen rechnen muss. Denn von ihm kann nicht verlangt werden, dass es alle Anstrengungen nur in das Beheben gesellschaftlicher Missstände investiert, es darüber seine eigenen Belange aber aus dem Blick verliert. Allerdings gilt, dass solche Firmen durch den Staat wie auch die Kantone mit erheblichen Geldsummen unterstützt werden. Denn wer sich für nachhaltige Zwecke einsetzt, wird durch die Gesellschaft gefördert. Erst mit diesen Finanzspritzen ist es oftmals möglich, in den Betrieben solche Strukturen aufzubauen oder die Produktion derart zu verändern, dass dem Umweltschutz ebenso wie dem Wohl der Gesellschaft gedient ist. Eine Starthilfe, um trotz aller ergriffenen Optionen recht schnell in die Gewinnzone zu gelangen und somit auch den Aktionären ihren Anteil am guten Geschäftsjahr ausbezahlen zu können.

 

Alles beginnt mit dem Umweltschutz

Welche Kriterien ein nachhaltiges Investment konkret erfüllen muss, ist übrigens bislang nicht eindeutig definiert worden. Im Regelfall wird damit aber ein Bezug zum Umweltschutz hergestellt. Die alternative Bezeichnung des grünen Investments ist somit ein wenig aussagekräftiger.

1 - Das nachhaltige Investment – Vorteile für den Einzelnen und die Gesellschaft

Hierbei können Anteile solcher Firmen erworben werden, die in all ihrem Handeln auf eine möglichst geringe Emission von Schadstoffen abzielen, die ausnahmslos mit nachwachsenden Ressourcen arbeiten, die lange Transportwege scheuen und die bewusst mit Strom oder Wasser umgehen. Sicherlich erfordert ein solches Vorgehen viel Aufwand und Geduld. Erfolge lassen sich nicht selten erst nach vielen Jahren erkennen. Ein Prinzip, das gleichfalls für die durch den Anleger angestrebte Gewinnmaximierung gilt. Ein grünes Investment sollte daher eher langfristig mit Blick auf viele Jahre abgeschlossen werden.

 

Der Nutzen der Gesellschaft

Ein nachhaltiges Investment muss jedoch nicht immer grün sein – und sich dem Gedanken des Umweltschutzes widmen. Es kann sich vielmehr auch auf solche Belange konzentrieren, die sich um das Wohl des Einzelnen ebenso wie der Gesellschaft bemühen. Oft handelt es sich dabei um Firmen, die besonders attraktive Bedingungen für ihre Mitarbeiter schaffen, die eine Form der Mitbestimmung durchsetzen, die eine lukrative Lohnstruktur aufbauen, die das Fördern der Arbeitnehmer und damit ein schnelleres Vorankommen auf der Karriereleiter anvisieren. Unternehmen also, die nicht alleine an ihrem eigenen Aufbau oder der Gewinnmaximierung interessiert sind, sondern die zugleich einen erheblichen Aufwand für das Wohlergehen jedes Angestellten leisten. Gerne auch dadurch, dass sie ihrer Belegschaft Wohnungen zu günstigen Mieten anbieten.

 

Der gemeinnützige Zweck siegt

Für ein nachhaltiges Investment kann darüber hinaus sogar noch ein dritter Weg eingeschlagen werden. Hierbei handelt es sich um Firmen, die sich durchaus der eigenen Gewinnmaximierung widmen – die einen erheblichen Teil dieser finanziellen Zuwächse Jahr für Jahr aber nicht auf das Firmenkonto legen oder ihn an die Aktionäre auszahlen. Sie haben sich vielmehr dazu verpflichtet, einen – meist prozentual festgelegten – Anteil an den Gewinnen für karitative Zwecke zu spenden.

2 - Das nachhaltige Investment – Vorteile für den Einzelnen und die Gesellschaft

 

Welche das sind, wird entweder von dem Unternehmen alleine bestimmt oder im Rahmen einer Mitgliederversammlung durch die Teilhaber entschieden. Auch hier liegt das Ziel darin, einen Beitrag an Hilfe und Solidarität für jene Menschen in allen Altersklassen und Gesellschaftsschichten zu leisten, deren Leben durch unterschiedliche Umstände erschwert wurde.

 

Ein kleiner Funken an Hoffnung

Ein solches nachhaltiges Investment liegt ganz im Trend. Denn hier lässt sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Und wer als Anleger bereit ist, auf einen kleinen Teil seiner Gewinnzuwächse zu verzichten und sich damit einer guten Sache zu widmen, leistet bereits einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft oder die Umwelt. Daher müssen derartige Modelle heute gewiss nicht mehr mit viel Aufwand oder langem Suchen verbunden sein. Meist werden sie durch die Banken angeboten. Auch jeder Anlageberater müsste in diesem Bereich gut vorbereitet sein. Nunmehr gilt es, eine individuelle Abwägung vorzunehmen: Mit welchen jährlichen Renditen soll gerechnet werden – wie viel Einsatz und finanzieller Aufwand für den Umweltschutz und das Beheben gesellschaftlicher Missstände ist erwünscht?

 

Der gute Wille reicht nicht

Das soziale Gewissen ist in vielen Unternehmen heute deutlich stärker als noch vor wenigen Jahrzehnten ausgeprägt. Eine Entwicklung, die es zu loben gilt – die aber nicht nur zu guten Resultaten führt. Noch immer begehen zu viele Firmen erhebliche Fehler dabei, ihren Anlegern ein nachhaltiges Investment anzubieten. Denn letztlich muss jede positiv klingende Idee auch professionell geplant und umgesetzt werden.

3 - Das nachhaltige Investment – Vorteile für den Einzelnen und die Gesellschaft

Gelingt das nicht, gehen wichtige Ressourcen wie Zeit und Geld verloren. Ein Umstand, der sogar das anvisierte Ziel für die Gesellschaft oder die Umwelt gefährden dürfte. Ratsam ist es daher, die eigene Entscheidung für ein Anlagemodell nicht zu überstürzen. Wie bei jedem Investment will gut durchdacht sein, welche Firma das Geld bekommt und wie hoch der Einsatz dabei ausfallen soll.